Montag, 30. September 2013

Wanderung auf der Halbinsel São Lourenço am 30.09.2013 (Tour 13/2013)

Da wir erstmal genug Levadas gesehen hatten und auch das Wetter sehr dafür sprach, sind wir heute in den äußersten Osten der Insel aufgebrochen. Die Tour auf der Halbinsel hatten wir damals schon absolviert; wir wussten also genau, worauf wir uns eingelassen hatten. Mit den Unterschied, dass der Weg mittlerweile gründlich aufgewertet und vereinfacht wurde. Den EU-Geldern sei's gedankt. Früher wurde die Tour als schwierig bezeichnet und sie hatte durchaus einige kernige Stellen. Der Weg war damals teilweise nur als Steigspuren sichtbar.

Das ist jetzt vorbei. Es wurden großzügig Stufen geschaffen und sogar teilweise Pflasterung. Überall gibt es nun Sicherungen aus Stahlseilen. Die letzte Etappe zum östlichsten Hügel der Insel wurde komplett mit Stufen und Sicherungen versehen. Früher war man dort ganz allein, da es wirklich schwierig zu gehen war, heute laufen die Touris mit Turnschuhen dort rauf... Auch hier hat die Insel wieder etwas von ihrem Reiz verloren.

Auch das Haus der Walbeobachter wurde zu einem Besucherzentrum umfunktioniert. Walbeobachter werden offenbar nicht mehr gebraucht, dafür sitzt jetzt jemand von der Naturschutzbehörde den ganzen Tag herum und verkauft Postkarten und sinnlosen Klimbim. Einfach nur traurig.

Entsprechend rege war der Andrang der Wanderer. Okay, manche haben den Weg wirklich als Wandertour gemacht, so wie wir. Andere schienen sich irgendwie verlaufen zu haben und hatten sich unabsichtlich so weit vom Bus entfernt. Mit Sandalen, Handtäschchen und Kleidchen über Stock und Stein. Wie aus einer anderen Welt.

Der Weg war trotz der neuen Stufen und Sicherungen noch genauso anstrengend wie früher. Die Halbinsel war heute die einzige Ecke, die vollen Sonnenschein genießen durfte. Es war unerwartet warm (völlig ungewohnt in diesem Urlaub). Der Weg führte immer wieder auf und ab und durch zahlreiche Kehren, bis man ganz am Ende nochmal hundert Höhenmeter bis zum alleröstlichsten Punkt aufsteigen kann. Von dort kann man den Ostteil von Madeira wunderbar überblicken, wobei das Gebirge heute unter Wolken versteckt blieb. Am Vormittag landeten die Urlaubsflieger wie an der Perlenschnur aufgereiht auf dem Flughafen, dessen Stelzenkonstruktion die ganze Zeit gut sichtbar war.



Ponta de São Lourenço

Ponta de São Lourenço

Neugierige Eidechsen

Ponta de São Lourenço - Blick zurück zur Insel

Sonntag, 29. September 2013

Wanderung auf der Levada da Janela am 29.09.2013 (Tour 12/2013)

Das Wetter war heute noch schlechter. Auf dem Cabo Girao hat es den ganzen Tag geregnet bei null Sicht. Wir waren wieder im Norden, diesmal bei Porto Moniz. Die Levada führte ins Tal des Janela-Flusses. Normalerweise kann man von der Levada aus das Forsthaus Rabacal (siehe 27.09.) irgendwann sehen. Heute jedoch nicht, da die Wolken bereits herunterkamen und das Tal in leichten Sprühregen tauchten. Auf der Levada wechselten sich Sonne und Regen ab, an jeder Ecke war das Wetter anders.

Die Levada schlängelte sich am Hang entlang. Anfangs war der Weg recht breit, später wurden die Kehren enger. Die Felswände waren nur noch grün von Moos und Farnen. Zwischendurch kam auch mal Wasser von oben... Nach nicht ganz 1,5 Stunden hatte wir dann den Tunnel erreicht. Er ist ca. 300 Meter lang und man benötigt 10 Minuten zum Durchlaufen. Lange 10 Minuten und wirklich nur mit Taschenlampen zu bewältigen. Die Levada nimmt 3/4 der Breite des Tunnels für sich in Anspruch, so dass der Weg sehr schmal ist. Man kann nur teilweise aufrecht gehen und das letztes Stück des Tunnels besteht nur aus Pfützen. Dafür ist der Blick atemberaubend, wenn man den Tunnel verlassen hat. Man steht in einem grünen Kessel, vielmehr einer engen Schlucht von etwa 30 Meter Breite. Rechts kommt ein Wasserfall von oben, der auf ein Blechdach donnert, das die Levada abdecken soll. Die Levada zieht eine Linkskurve und verschwindet kurz nach dem Wasserfall bereits im nächsten Tunnel. Nach links kann man nur erahnen, dass es weiter ins Flusstal hinausgeht. Insgesamt eine äußerst feuchte Angelegenheit, aber absolut lohnend!

Für den Rückweg haben wir dann wieder 1,5 Stunden benötigt. Das Wetter wurde aber immer schlechter, so dass wir fast durchgängig im Nieselregen gelaufen sind. Trotzdem hat meist die Sonne gelacht, was eine schwülwarme Suppe ergeben hat. In der Levada waren übrigens viele Forellen. Die haben offensichtlich nicht gewußt, dass die Forellen-Levada woanders ist, siehe gestern.



Levada da Janela, grüne Wände

Der Tunnel

Der Wasserfall hinter dem Tunnel

Kessel der Levada da Janela beim Wasserfall (links der Tunnel)

Samstag, 28. September 2013

Wanderung auf der Levada do Furado am 28.09.2013 (Tour 11/2013)

An eine Tour im Süden war wegen des Wetters nicht zu denken, so dass wir wieder im Norden unterwegs waren. Wir wollten die Levada von Ribeiro Frio ("kalter Fluß") nach Portela wandern, die sogenannte "Forellen-Levada". Der Plan, am Ende der Tour in Portela zu parken und mit dem Taxi zum Anfang zu fahren, ging leider nicht auf. Es waren keine Taxen da. Den Hinweis des nahegelegenen Restaurants, dass ein Taxi in 10 Minuten kommen wird, haben wir schon nach einer halben Stunde ignoriert...

Durch Zufall haben wir dann ein portugiesisches Pärchen gefunden, mit dem wir spontan eine Fahrgemeinschaft gebildet haben. Das war sehr unterhaltsam und nebenbei auch noch lehrreich, denn wir haben uns zeigen lassen, dass unser Auto auch ein eingebautes Navi hat. Das ist insbesondere deshalb interessant, weil uns Avis noch ein Navi vermieten wollte... Und er stimmt wieder, der Avis-Slogan: "We try harder." Irgendwie schon, was das Abkassieren betrifft.

Die Levada-Wanderung war richtig toll. Der Weg führte mitten durch den Wald. Die Levada war die meiste Zeit von Bäumen und Sträuchern bedeckt. Anfangs sehr breit und leicht zu gehen, später richtig schmal und durch Stahlseile gesichert. Als Würze gegen Ende dann auch noch einige kleine Tunnel. Zwischendurch gab's auch mal Ausblicke ins Tal und ins Gebirge. Während der ganzen Wanderung haben wir übrigens nicht eine einzige Forelle gesehen. Wahrscheinlich waren die in Ribeiro Frio schon auf den Tellern im Restaurant gelandet, wer weiß.



Blick von der Levada do Furado ins Gebirge

Levada do Furado

Tunnel der Levada do Furado

Regen im Gebirge

Freitag, 27. September 2013

Wanderung zum Cascata do Risco am 27.09.2013 (Tour 10/2013)

Trotz des Wetters hatten wir uns auf die Hocheben gewagt und siehe da, bei Rabacal waren die Wolken garnicht so übel. Also haben wir uns zu einer kurzen Tour zum Risco-Wasserfall entschlossen. Erst bergab vom Parkplatz zur Forsthütte Rabacal und dann entlang der Levada do Risco zum gleichnamigen Wasserfall. Der erste Teil ist eine langweilige Asphaltstraße, aber entlang der Levada geht man durch einen moosbehangenen Wald. Überall läuft Wasser vom Berghang. Und bald nicht nur vom Hang, sondern direkt von oben. Je näher wir dem Wasserfall kamen, desto mehr regnete es. Kann man nix machen. Der Wasserfall war sehr imposant und führte (genährt durch das schlechte Wetter der vergangenen Tage) durchaus Wasser.

Zurück wieder entlang der Levada zum Forsthaus. Dort wurde die Möglichkeit angeboten, mit einem Shuttle die ca. 200 Höhenmeter zum Parkplatz zurückzulegen. Und da stapelten sich die Touris! Runter waren die allermeisten brav gelaufen, aber es hatte offensichtlich keiner mehr Lust, wieder selbst nach oben zu wandern. Irgendwie hat das nix mehr mit dem Madeira zu tun, dass wir von damals kannten. Wir sind jedenfalls tapfer und ganz allein zum Parkplatz gelaufen. Ich meine, wenn wir schon 15 km in den Beinen gehabt hätten, wäre das vielleicht etwas anderes gewesen, aber doch nicht bei drei bequemen Kilometern bis zum Wasserfall...



Blick vom Parkplatz auf den Weg nach Rabacal

Levada do Risco

Cascata do Risco

Auf der Straße von Rabacal nach Calheta

Mittwoch, 25. September 2013

Wanderung auf der Levada Nova von Prazeres nach Calheta am 25.09.2013 (Tour 09/2013)

Wir hatten unser Auto in Calheta geparkt und uns mit dem Taxi zum Startpunkt fahren lassen. Das Wetter spielte leider nicht ganz so mit, aber die Regentropfen blieben zum Glück nur kurz. Die Levada selbst ist von der einfachen Sorte, recht breit, keine Tunnel und nur in den Talschlüssen mal ein paar Stufen. Der Weg führt die gesamte Strecke nur durch den Wald und man kann reichlich Eukalyptus inhalieren, wunderbar. Interessante Ausblicke auf Orte oder das Meer gibt es nur selten, aber die Landschaft und der Wald entschädigen dafür.

Nach gut 3 Stunden haben wir dann die Levada verlassen und sind eine Straße steil bergab zurück nach Calheta gelaufen. Dabei hat uns ein sehr netter Portugiese den richtigen Weg gewiesen. Wie sich herausstellte, hatten wir das Auto nicht dort geparkt, wo der Wanderführer es empfohlen hatte. Wenn wir der Beschreibung gefolgt wären, hätten wir die Hauptstraße an einer ganz anderen Stelle erreicht - und hätten kein Auto vorgefunden. Ist ja nochmal gutgegangen.

Tipp: Direkt hinunter zum Meer fahren und ein kühlendes Bad am Strand von Calheta nehmen. Der Sandstrand ist zwar mit Lavakieseln durchsetzt, aber trotzdem ideal, um eine Runde zu schwimmen.



Levada Nova

Levada Nova

Speicherbecken an der Levada Nova

Ein abgesägter Clio als Anhänger, warum nicht?

Sonntag, 22. September 2013

Wanderung vom Pico do Areeiro zum Pico Ruivo am 22.09.2013 (Tour 08/2013)

Das Wetter sah heute Morgen ausgezeichnet aus und so sind wir ins Gebirge gefahren. Wir haben uns für den Klassiker entschieden, vom Pico do Areeiro zum Pico Ruivo und zurück. Wir haben die Tour 2004 schon einmal gemacht, allerdings mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Heute haben wir es bei der Standard-Tour belassen, was absolut ausreichend war...

Das Wetter war fantastisch! Es gab am Morgen absolut keine Wolken. Zunächst geht es mehr als 300 Höhenmeter nach unten. Die Tour führt durch insgesamt 6 Tunnel, quer durch die Berge und mitten durch senkrechte Felswände. Überall beeindruckende Ausblicke in die Täler und hinüber zur Hochebene. Nach dem letzten Tunnel geht es dann wieder bergauf zur Pico-Ruivo-Hütte und eine Viertelstunde weiter zum Gipfel des Pico Ruivo.

An der Hütte haben wir Rast gemacht. Dort liefen vier schwarze Katzen herum und haben überall fürchterlich gebettelt. So richtig Schwung kam in die Sache, als ein kleines Kind anfing, die Katzen streicheln zu wollen. Die konnten echt schnell laufen...

Mittlerweile waren erwartungsgemäß Wolken aufgezogen. Der Rückweg erfolgte auf dem gleichen Weg. Also erstmal wieder runter, dann durch die Tunnel und auf der anderen Seite wieder bergauf. Im Aufstieg sind wir meist durch die Wolken gelaufen. Es sind übrigens genau 1.740 Stufen vom tiefsten Punkt der Tour bis hinauf zum Pico do Areeiro - dabei sind die Stufen zwischendurch und beim Aufstieg zum Pico Ruivo nicht mitgezählt!

Am Pico do Areeiro war übrigens nur die Radarkuppel wiederzuerkennen. Der Parkplatz wurde umgestaltet und ein komplettes Besucherzentrum gebaut. Der Kommerz hat auch hier Einzug gehalten. Ach ja, und auch die Panflöten-Inkas waren wieder da. Aber nur am Vormittag. Offensichtlich hatten sie nach dem Mittag noch eine andere lohnende Stelle, um ihre CDs anzubieten.



Blick vom Pico de Areeiro zum Pico do Gato (Mitte) und Pico das Torres (rechts)

Weg durch die Steilwände mit Tunneleingang

Blick vom Pico Ruivo in Richtung Boca Encumeada und Hochebene Paul de Serra (Hintergrund)

Die Stufen beim Aufstieg zum Pico de Areeiro

Samstag, 21. September 2013

Wanderung auf der Levada do Norte am 21.09.2013, Teil 1 (Tour 07/2013)

Bei der ersten Wanderung auf Madeira haben wir es ruhig angehen lassen. Das Wetter war heute Vormittag richtig sonnig und warm (gestern eher wolkig mit Schauern, auf der Hocheben dicker Nebel und sogar Regen). Wir haben uns mit dem Taxi einige Orte weiter zur Levada fahren lassen und sind zurück zum Hotel gewandert. Der Einstieg in die Levada war traumhaft. Der Weg wird von Weinstöcken umschlossen, so dass man ein Stück unter einem Teppich von Wein läuft. Die Levada schlängelt sich zwischen Dörfern hindurch und auch in eine tiefe Schlucht hinein. Meist ist die Levada offen, teilweise aber von Betonplatten bedeckt. Man läuft in Richtung Westen entgegen der Fließrichtung des Wassers.

Kurz vor dem Cabo Girao nimmt die Levada einen Tunnel zur anderen Seite des Berges. Der Tunnel ist kerzengerade und ca. 200 Meter lang. Wir hätten unsere Taschenlampen nicht unbedingt gebraucht, aber sie waren doch sehr nützlich, da der Weg sehr uneben war. Hinter dem Tunnel haben wir die Levada verlassen und sind zur Straße aufgestiegen. Am Abzweig zum Cabo Girao haben wir in einer Bar einen Snack zum Mittag genommen, was übrigens sehr zu empfehlen ist. Sehr lecker und richtig günstig. Kurz vor dem Hotel sind wir nochmal abgezweigt und haben am Cabo Girao einen Blick in die Tiefe geworfen. Immerhin 580 Meter bis zum Meer, echt beeindruckend. Der Aussichtspunkt wurde in den letzten Jahren komplett umgebaut. Wir haben nichts mehr wiedererkannt. Die Parkplätze sind komplett anders und auch das Häuschen mit dem riesigen Foto von Winston Churchill ist nicht mehr da. Schade!



Levada do Norte

Levada do Norte

Levada do Norte - Tunnel beim Cabo Girao

Blick vom Cabo Girao in Richtung Funchal und Camara de Lobos