Donnerstag, 18. Juni 2009

USA 2009: 17.06., Tag 11, Conway, NH

Wir haben hier im Hotel ein sehr ruhiges Zimmer bekommen, nach hinten raus, mit Blick zum Fluss. Nachteilig ist nur, dass zwischen Fluss und Haus eine ganze Menge Bäume stehen und das Zimmer dadurch sehr dunkel ist. Was soll's, Ruhe ist hier sehr wichtig. Denn hier in der Gegend ist im Moment "Bike Week", d.h. es strömen massenweise Motorräder ein. Und die sind deutlich lauter als gewohnt. Auch im Hotel sind eine ganze Reihe von Bikern abgestiegen, hauptsächlich aus Kanada. Aber sie sind alle eher friedlich (oder wir hören es von unserem Zimmer aus nur nicht). Egal. Im Hotel sind auch ein paar Dschörmens, so dass man beim Muffin-Frühstück auch mal deutsch hört.

Heute war wettertechnisch der beste Tag bisher. Sonnenschein ohne Ende. Und das haben wir genutzt und sind mit dem Auto auf den Mt. Washington gefahren (6288 ft = 1917 m). Die Strasse erinnert sehr an die schönen, engen Maut-Strassen in den Alpen. Der Ausblick war fantastisch! Nach Osten bis in den Bundesstaat Maine, nach Westen bis zu den "Green Mountains" in Vermont und nach Norden bis nach Kanada. Wir haben uns auf dem Gipfel dann von einem coolen Biker fotografieren lassen. Übrigens, im Preis der Strasse war sogar eine Audio-CD mit inbegriffen. Und die gab's sogar auf deutsch! Man bekommt dann 25 Minuten bei der Auffahrt und nochmal 25 Minuten bei der Abfahrt eine Reihe von Sicherheitshinweisen präsentiert und eine Reihe von Fakten und Geschichten zur Strasse und zum Berg. Das war zugegebenermassen richtig unterhaltend und wieder mal total amerikanisch. Sowas wäre es bei uns in "good old Europe" nicht denkbar.

Am Nachmittag waren wir nochmal im Franconia Notch State Park. Diesmal sind wir mit der Seilbahn auf den Mt. Cannon gefahren und von dort wieder nach unten gelaufen. Die Strecke war mit 2 Meilen ausgeschildert. Okay, nur dass Wandern / Hiking hier etwas anders funktionert. Die Wanderwege / Trails sind bedeutend schlechter ausgebaut. Im Prinzip bedeutet ein Trail nur, dass da auf einem bestimmten Linienverlauf durch den Wald eine schulterbreite Schneise geschlagen wurde. Der Rest ist quasi noch "original", d.h. die Felsbrocken und Wasserläufe sind noch wie vorher und wollen überwunden werden. Die gemütliche Wanderung entwickelte sich eher zu einer kraftraubenden Felskletterei. Wie auch immer, wir haben es überlebt (Sandra mit leichten Blessuren), ohne einen Bären oder einen Elch zu sehen. Es gab da nur ein durchgeknalltes Eichhörnchen, das sich offensichtlich gestört fühlte und dies lautstark kundtat. Na ja, heute Abend finde ich, dass uns die Bewegung auf jeden Fall gut getan hat. Wie ich morgen darüber denken werde (eventuell mit Muskelkater), ist noch offen...

Auf dem Gipfel des Mt. Washington:


Blick vom Mt. Cannon in die Franconia Notch:


Wanderweg abwärts vom Mt. Cannon:

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