Samstag, 16. März 2013

USA 2013, 16.03., Tag 3: Atlanta

Samstag ist irgendwie alles anders. Selbst nach 07:00 Uhr gibt es im Food Court noch kein Frühstück. Der direkte Weg dorthin war heute Morgen auch noch verschlossen, so dass wir den Umweg durchs benachbarte Hyatt nehmen mussten. Auch ein schönes Hotel, ein wenig stilvoller und eleganter. Das machte sich auch beim Publikum bemerkbar. Dort liefen haufenweise (weiße!) Mittel- und Endzwanziger in Uniformen umher, mit einem Emblem und dem Schriftzug "Future Leader of the American Economy" (etwa "Zukünftiger Anführer der amerikanischen Wirtschaft") - echt zum Erbrechen. Bei uns im Marriott sind am Wochenende eher Farbige unterwegs, die deutlich entspannter drauf sind als die Gäste im Hyatt. Überhaupt ist man in Atlanta meist zwischen "African Americans" (so der politisch korrekte Ausdruck) unterwegs. Nimmt man die anderen ethnischen Gruppen noch dazu, ist es sicher erstmal überraschend, wenn man in den USA als Weißer plötzlich in der Minderheit ist.

Wir sind dann morgens mit dem Bus (ein echtes Abenteuer) zum Atlanta History Center gefahren. Dort sollte es möglich sein, ein schönes Herrenhaus und eine alte Farm zu besichtigen. Ersteres war heute aus unerfindlichen Gründen nicht möglich. Die Farm war aber ganz interessant. Jede Menge Freiwilliger waren dort damit beschäftigt, der Szenerie eine gehörige Portion Authentizität zu verpassen. Also insgesamt waren deutlich mehr Freiwillige als Besucher anzutreffen... Das zugehörige Museum war richtig groß, thematisch für uns aber nicht so interessant. Insgesamt war der Ausflug eher enttäuschend.

Anschließend sind wir zur Lenox Square Mall gelaufen. Der Weg hat sich ganz schön gezogen! Die Mall ist im Zentrum von Buckhead und hier fühlt man sich plötzlich im Zentrum einer eigenen Stadt, mit eigenen Hochhäusern und der ganzen Infrastruktur. Die Mall bietet viel Bekleidung, einiges auch im oberen/obersten Preissegment. Sehr zu empfehlen ist auf jeden Fall der Food Court im Untergeschoss ;-)

Auf dem Rückweg (mit der U-Bahn) haben wir einen Zwischenstopp beim Margaret Mitchell House gemacht. Margaret Mitchell war die Autorin des Südstaaten-Romans "Vom Winde verweht" ("Gone with the Wind"), die Älteren werden sich erinnern. Das Museum ist typisch amerikanisch: MM hat nur einige Jahre hier gelebt, jedenfalls ist sie ausgezogen bevor das Buch veröffentlicht wurde, sie hatte auch nur eine Wohnung in diesem Haus und hat nie das ganze Haus bewohnt, die Möbel sind alle nicht von ihr, die meisten Möbel sind nicht mal original sondern Nachbauten, usw. Wieder ein enttäuschender Abstecher. Nur für ganz große Fans zu empfehlen. Wenn überhaupt.

Zurück im Zentrum haben wir uns noch Underground Atlanta angeschaut. Das ist eine unterirdische Ansammlung von Geschäften und Restaurants. Das war cool! Ein echt interessantes Flair und eher alternative Läden und Leute. Da hat das Bummeln echt Spaß gemacht. Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir die Ausläufer des St. Patrick's Day mitbekommen. Irgendwie muss ja in den meisten Amerikanern ein Tröpfchen irisches Blut stecken, wenn man sich das so anschaut.

Swan House, Atlanta History Center, Atlanta, GA
Margaret Mitchell House, Atlanta, GA
Underground Atlanta, Atlanta, GA

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